First Post

"Aaah, endlich Ruhe.",seufzte der Weasley Sprössling, ließ sich im letzten Abteil des Zuges auf einen Sitz fallen und legte die Beine hoch auf die andere Bank. Sein Koffer gut verstaut auf der Ablage. Sein Frettchen trollte durch das Abteil... So ließ es sich leben.
Seine Augen halb geschlossen schmatzte er einmal laut und ließ sich bequemer in den Sitz sinken. Abschied nehmen war sowas bei den Weasleys. Man traf einfach alle Verwandten auf einmal. Erstmal lautstarkes Hallo, dann tränenreiches Auf Wiedersehen. Herzzerreissend schrecklich für einige, große Erleichterung für die anderen.
Jetzt also, letztes Schuljahr für ihn. Meeega. Bald würde es soweit sein. Er würde sein UTZ in der Hand halten. Es zerknüllen und in das Geschäft seines Vaters vollends mit einsteigen.
"Komm her, Frettchen." Fred klopfte auf seinen Bauch und sein Haustier ließ sich mit einem leisen quietschen darauf nieder bevor es mit einem tiefen brummen anfing.

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Sie war eine der letzten gewesen, die sich von der Familie verabschieden konnte. Irgendwer wollte ihr immer noch was erzählen und sie gehörte nicht zu den Menschen die sich einfach so verabschieden konnte. Sie konnte noch immer den Kuss auf ihrer Stirn fühlen, den ihre Mutter dort hinterlassen hatte. Sie liebte ihre Familie und das sie so groß war, war für viele vielleicht der reinste Horror, doch für sie war es das Beste was man sich vorstellen konnte. Man hatte immer jemanden mit dem man reden konnte und das ganz ungezwungen. Da sie solange aufgehalten wurde, war ihre Suche nach einem Abteil eher unglücklich und erst im letzten wurde sie fündig. Sie hatte zwar auch das Abteil gefunden, in dem ihre Schwester saß, aber sie wollte sich ihr nicht aufdrängen. Also betrat sie das letzte Abteil, wo ihr Cousin Fred saß. "Ich darf mich doch bestimmt zu dir setzen, oder Freddie?", fragte sie ihn und grinste. Auch wenn Fred mit seinen Streichen eigentlich etwas verkörperte, dass sie nicht leiden konnte, konnte sie ihm nie lange böse sein. Er war Familie und sie liebte ihre Familie.

Fred öffnete ein Auge und schielte zu seiner Cousine rüber.
"Ih, nein du nicht.",sagte er übertrieben angeekelt und machte mit seinen Händen ein Kreuz. "Weeeiche Dämon!" Theatralisch schwang er seine Arme durch die Luft. "Lulululu! Klar, setzt dich Dämon. Ich werde damit zurecht kommen.",grinste er sie schließlich breit an und öffnete sein zweites Auge.
"Na? Noch von allen gut verabschiedet? Wo ist deine andere rothaarige Dämonenschwester?" Der Weasley zog seine Beine an und setzte Frettchen auf seine Schulter, wo sich dieser um seinen Hals wickelte.

Molly verdrehte die Augen bei Freds Dämonenvertreibung. "Scherzkeks.", grinste sie dann und hievte ihren Koffer auf die Ablage. "Aber wenn hier jemand der Dämon im Abteil ist, dann bist du das wohl". fügte sie hinzu und setze sich erleichtert, endlich auf dem Weg nach Hogwarts zu sein auf die Sitzbank. "Lucy ist zusammen mit unsrer Lily und einem anderen Mädchen in einem Abteil weiter vorne. Sie sah ganz glücklich aus, also wollte ich da nicht stören.", beantwortete sie die Nachfrage nach ihrer Schwester. "Tja, und jetzt musst du wohl leider mit meiner Anwesenheit auskommen.", fügte sie breit grinsend hinzu. Deshalb mochte Molly Fred so gerne, er brachte sie und auch alle anderen immer dazu, mindestens zu Grinsen. Das war eine Eigenschaft, die Molly gerne hätte. Sie war zwar gut mit Worten, aber wirklich witzig war sie auch nicht. Sie hatte gerne Spaß, aber trotzdem gehörte sie eher zu den ernsteren Typen dieser Welt.

"Immer doch.",antwortete Fred auf Molly's Scherzkeks. "Anders könntet ihr mich nicht ertragen." Er lachte leise auf und trat mit seinen Füßen nach Molly, wobei er sie nur striff und nicht ernsthaft verletzte. "Ich bin doch kein Dämon. Tzzz." Er machte eine fahrige Handbewegung und sah einen Moment aus dem Fenster hinaus bevor er sich wieder zu Molly wandte. "Achso, ja doch deine Anwesenheit ist auch halbwegs erträglich." Fred grinste sie wieder an und beobachtete sie einen Moment.
"Schöne Ferien gehabt?",fragte er sie dann neugierig.

"Stimmt, wahrscheinlich würdest du sonst nur rummeckern und dich über Langeweile beklagen." Das nahm sie zumindest an und sie konnte es sich sogar bildlich vorstellen. Bei der Vorstellung konnte Molls gar nicht anders als anfangen zu grinsen. Schon wieder. Sie war echt froh, dass sie ihre Fahrt mit Fred verbrachte, denn in Hogwarts hatte sie irgendwie immer mehr zutun und konnte sich, egal wie sehr sie wollte, nicht oft ihre Familie widmen, oder eher gesagt, nicht so oft wie sie es eigentlich wollte, denn im Gegensatz zu anderen hatte sie schon sehr viel mit ihrer Familie zutun. Bei seinem Fußgerangel streckte Molly ihm nur die Zunge raus, als er sie nicht traf. Auch wenn sie Anti-Gewalt war, so kleine Rangeleien unter der Familie waren noch okay, solange sie nicht weiter gingen und beide Parteien Spaß daran hatten. "Manchmal vielleicht ein wenig.", kommentiere sie zu dem Dämonen-Thema. Plötzlich sprang ihr Kater auf ihren Schoss und Molly musste kichern. "Wo hast du dich denn rumgetrieben?", murmelte sie leise in seine Richtung und strich ihm dann über das Fell. Sie hatte mitbekommen, wie er mit ihr in den Zug gesprungen war, aber hatte sich dann verflüchtigt. Dabei machte sich Molly aber keine Sorgen, Sammy kam immer wieder. "Danke. Deine ist auch gar nicht so schlecht." Als er sie nach den Ferien fragte, musste Molly für einen Moment überlegen, sie hatte so viel über die Ferien zu erzählen. "Ja, sie waren super. Ich war eine Woche in Frankreich und ich bin so froh, dass Tante Fleur mir Französisch beigebracht hat, die sind da echt eigen wenn es darum geht Englisch zu sprechen.", erzählte sie mit leuchtenden Augen, denn trotzdem hatte es viel Spaß gemacht. "Und deine?"

Fred legte einen Moment seinen Kopf schief. "Doch... Doch ja... Ja doch, das wäre ich.",stimmte er ihr grinsend zu und zog sich seine Mütze zurecht um dann sein Gesicht zu verziehen und Molly erschrocken anzusehen. Seine Hand war an sein Herz gewandert und er war den Tränen nahe. "Wwwas. Wie kannst du sowas bloß von mir behaupten? Oh mein Gott, ich muss mein gesamtes Leben überdenken!" Seine Hand wischte eine imaginäre Träne aus seinem Augenwinkel und beobachtete verstohlen Molly's Kater Sammy der auf ihren Schoß sprang und es sich dort gemütlich machte. Frettchen um seinen Hals fiepte leise, da er sich mit Katzen und Hunden nicht sonderlich verstand und Fred nahm ihn beruhigend in die Hand, wo sich der kleine allerdings kurz wand, auf Freds Bauch sprang und in seiner Kapuzenpullitasche verschwand.
"Meine? Oh ehm..." Er musste zugeben, in Frankreich waren er und seine Familie bisher noch nicht gewesen, aber er hatte immerhin was zu erzählen. "Nichts besonderes, Dad und ich waren in Rumänien, Onkel Charlie besuchen bei seinen Drachen uuuuund... den rest der Ferien haben wir im Laden verbracht. Also wir waren 2 Wochen dort unten.",erzählte er ihr und nickte dabei langsam.

Sie hatte Recht gehabt. Sie war also doch besser darin geworden Menschen einzuschätzen...oder vielleicht lag es daran, dass sie Fred schon ihr Leben lang kannte. Sie waren schließlich ungefähr gleich alt. Da war er als Kind automatisch ein Spielgefährte geworden, auch wenn er sich heute wahrscheinlich besser mit Lucy verstand als mit ihr. Das war gut so. Molly hatte manchmal das Gefühl, dass Lucy ein wenig in ihrem Schatten lebte. Sie selbst war die ältere, sie war selbstbewusster und sie fiel auf. Lucy hingegen war eher schüchtern und zurückhalten. Fred war da echt die beste Stütze und auch eine bessere Hilfe als sie selbst. "Tut mir Leid, Freddie. Du weißt ich habe dich echt lieb, aber du musstest die Wahrheit einfach wissen." Sie versuchte ihre Worte ernst rüber zu bringen, aber ein kleines Lächeln konnte sie dann doch nicht verbergen. Sammy hatte von Frettchen keine Notiz genommen. Er war wie Molly, er konnte keiner Fliege etwas zu leide tun. Er fing nicht einmal Mäuse oder Ratten. Wahrscheinlich war er nebenbei auch noch zu eitel um sich dreckig zu machen. "Keine Sorge, Sammy tut keiner Fliege etwas zu Leide.", sagte sie und krauelte dem roten Kater das Fell.
"Das ist schön. Ich muss zugeben, ich war lange nicht mehr bei Onkel Charlie. Liegt vielleicht daran, das Dad nicht viel von Drachen hält, dabei sind das super interessante Tiere.", erzählte sie dann. Percy war sowieso was das alles anging ziemlich vorsichtig. Es war ein Wunder, dass Molly eine Katze halten durfte. Tiere waren nicht wirklich Percys Ding. Natürlich hatte Fred seine Zeit im Laden verbracht. Sie selbst war kein großer Fan von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze. Sie war auch kein Fan von Streichen, aber es gab auch die ein oder andere Erfindung ihre Onkel, die total praktisch waren. Sie erfanden schließlich alles mögliche.

"Es... Es ist halbwegs erträglich.",seufzte er leise auf und schüttelte leicht theatralisch seinen Kopf und kraulte Frettchen in seiner Tasche, wobei der kleine anfing leicht an seinem Finger zu knabbern was Fred mit einem leichten lächeln zur Kenntnis nahm.
"Ich weiß das, aber versuch du ihm mal das zu erklären." Und deutete dabei auf seinen Bauch. "Der will das nicht so einsehen.",lachte er auf und kraulte ihn weiter.
"Jaaa, Onkel Percy..." Fred war ungerne bei ihm. Sein Onkel verstand seine Witze nicht, das nervte und kränkte ihn zugleicht. "Aber wirklich, Drachen sind unheimlich und wundersam ansehnlich zugleich. Atemberaubend. Überrede mal deinen Dad auch dorthin zu gehen. Beeindruckend, wirklich beeindruckend."

Molly nickte. Sie hätte gerne mit dem Tier sprechen wollen, um es ihm zu erklären. Sie waren Magier, aber mit Tieren sprechen konnten sie nicht, obwohl das eine Eigenschaft wäre, die für Molly total cool wäre. Viele Muggel wünschen sich sowas wie unsichtbar sein oder fliegen können als Superheldenkraft. Bei Molly war es mit Tieren sprechen. Wahrscheinlich weil sie wusste, wie es war zu fliegen oder unsichtbar zu sein. Dafür gab es Besen und Zaubersprüche.
Ihr Vater war bei keinem der Weasleys wirklich beliebt. Sie mochte ihren Vater, nicht immer aber er war eben ihr Vater. Nicht jeder konnte von dem lustigen Part der Familie abstammen. Sie war froh, dass sie einige wichtige Eigenschaften von ihrer Mutter hatte, auch wenn aus ihr die Autorität ihres Vaters sprach. "Ich habe überlegt dort während meiner kleinen Weltreise nach dem Abschluss vorbei zu schauen.". grinste sie. Es war ihr letztes Schuljahr. Sie wusste, sie würde Hogwarts vermissen, es war in all den Jahren ein zu Hause gewesen. Über ihr Zeugnis machte sich Molly keine Sorgen, aber sie wollte dieses Jahr unbedingt noch einiges erleben...das war eher ihre Sorge, dass sie das nicht schaffen würde.

"Weltreise? Ahja, ich glaub Mom hatte davon was erwähnt, mal bei nem Abendessen nachdem sie sich mit deiner unterhalten hatte. Ziemlich abgefahren. So richtig Muggelisch? Oder mit apparieren?" Wobei das gerade nicht die beste Idee war, mit den ganzen unkontrollierten Sprüngen... Der Weasley kratzte sich an seiner Nase bevor er ein leichtes gähnen von sich gab. "Aber ja, das musst du unbedingt machen. Onkel Charlie wird sich sicherlich freuen darüber.",stimmte er ihr zu und nickte dabei eifrig.

Sie verdrehte die Augen. Manchmal waren die Weasley-Mütter richtige Klatschtanten. Wenn ein Weasley etwas wusste, wusste es am Ende die ganze Familie. Egal worum es ging. Deshalb ging auch die Sorge um James mit allen mit. Sein Verschwinden war komisch. Sie hatte diesen Gedanken bewusst nicht aufgenommen, denn sie wollte sich noch keine Sorgen machen. Zwei Tage. Nicht rechtzeitig für den Hogwartsexpress. Kein Wunder das die Sorge bei den Potters schon höher war, auch wenn sich Molly gut vorstellen kann, dass Albus das nicht im geringsten interessierte. Albus war einer der wenigen aus der Familie, der eher Abstand von den Wotters hielt. Molly konnte das nicht verstehen. "Bei dem was gerade so los ist mit dem apparieren bleibe ich glaube ich eher bei der Muggelvariante. Ich glaube dann sieht man auch mehr von der Welt.", erzählte sie dann von ihren Plänen und schüttelte die Sorge um James erstmal wieder ab. "Und was hast du nach dem Abschluss vor?" Sie konnte es sich schon vorstellen. Fred im Laden seines Vaters. Aber vielleicht hatte er vorher noch irgendwas vor.

Fred konnte sich denken woran Molly gerade dachte, James. Er lies ein leises seufzen von sich vernehmen.
"Da hast du recht. Auch wenn es auf die Muggelart ziemlich cool sein soll.",fügte er nachdenklich hinzu. "Ich meine mit diesen... Flug... Flugzeugen? Ich stelle mir das ziemlich cool vor." Fred sah kurz raus auf den Gang bevor er sich zurück an Molly wandte.
"Ehm..." Fred legte seinen Kopf schief. "Genauen Plan habe ich nicht. Dad helfen, das ist angesagt... Aber vielleicht ändert sich das ja alles noch, wer weiß." Der rothaarige zuckte nachdenklich mit seinen Schultern.

Sie musste lächeln bei Freds Versuch das richtige Wort zu finden. Klar, so war das mit Zauberern dessen Elternteile beide magisch waren. Bei ihr waren sie es auch, aber Molly hatte eine ähnliche Faszination für Muggeldinge wie ihr Großvater gehabt. Das war bevor sie nach Hogwarts kam. In Hogwarts war Magie plötzlich spannender. Trotzdem kannte sie sich mit vielen Muggelbegriffen aus, was auch daran lag, dass Lucy und sie auf eine Muggel-Grundschule gingen und sie heute noch ein paar Freunde unter den Muggeln hatte. "Ja, Flugzeuge. Die sollen echt riesig sein. Wie ein Drache." Molly hatte viel über Flugzeuge gehört und Bilder gesehen, doch selbst war sie noch nie in einem drin. Wieso auch? Man konnte ja eigentlich appariereren. Doch zur Zeit war ihr das einfach zu gefährlich und mit Flohpulver kam man schlecht von Land zu Land. "Ja, ich kann mich dich eigentlich auch kaum woanders vorstellen.", lächelte Molly. Das war keines Wegs böse gemeint. Das war einfach eine Tatsache. Das war Fred.