Wir hatten den Auftrag vor wenigen Tagen erhalten. Die Krankheit, dass immer mehr Schüler oder Minderjährige ungewollt dispperierten, versetzte das Ministerium in große Unruhe. Wir Auroren wurden da ran gesetzt. Ich hatte mich gewundert warum Harry Potter persönlich sich nicht darum kümmert aber als ich erfuhr, dass sein ältester Sohn nun auch von der Krankheit betroffen war und seit dem spurlos verschwunden ist, hatte der Held andere Schwierigkeiten.
Wir wussten nicht viel über die Krankheit. Eigentlich wussten wir nur, dass wir nichts darüber wussten. Aber das Ministerium wollte seine besten Leute daran setzen. Schließlich konnte es gefährlich enden, wenn vor allen Augen plötzlich Menschen verschwanden oder auftauchten.
Edward und ich hatten uns eins der leeren Abteile schon frühzeitig ausgesucht. Jedes Mal, wenn sich andere Schüler zu uns setzen wollten, um sich die drei wertvollen freie Plätze zu ergattern, straften wir sie nur mit unseren Blicken. Keiner wagte es dann noch sich zu uns zu setzen.
Es war schon fast 10 Jahre her, als ich das letzte Mal in diesem Zug gesessen hatte. Es fühlte sich fast so an wie damals. Als ich auch noch ein Schüler war und mich darauf freute wieder mit meinen Freunden zusammen zusein. Vor allem mit Edward die Regeln zu brechen aber gemeinsam zu lernen. Mein letztes Schuljahr hatte ich kaum genießen können. Ich musste feststellen, dass ich still und heimlich in mir drin mich wahnsinnig darüber freute noch einmal diese Schule betreten zu dürfen. Wer weiß, was sich bisher schon alles verändert hatte?
Ich schaute zu Edward, der mir gegenüber saß und seine Nase in die Akte gesteckt hatte. Ich seufzte und streckte mich. Wie lange fuhren wir eigentlich nach Hogwarts? Ich hatte immer das Gefühl habt es dauerte nur wenige Minuten. Aber ich wusste es besser. Wir würden einige Zeit unterwegs sein.
Ich grummelte und massierte mir die Schläfen. Mein Fuß brannte höllisch. Seit ich gestern in die Scherbe getreten war und danach noch von einem Kobold durch den Wald gejagt wurde, fühlte ich mich schlimmer, als in meiner Ausbildungszeit.
„Ich werde nie mehr Alkohol trinken.“, meinte ich schließlich und nahm noch einen Schluck Kaffee. Im Gegensatz zu vielen anderen Zauberern des Ministeriums trugen wir keine albernen Mäntel oder ähnliches. Niemand würde Edward und mich wohl dazu bekommen etwas anzuziehen, was wir uns nicht selber kauften und selber schön fanden. Meine Tasche, die ich gepackt hatten, waren von zahllosen weißen Shirts, Hemden und Hosen gefüllt. Nur meinen Mantel, auf dem das Abzeichen der Auroren abgebildet war, hatte ich mir um die Schultern gelegt. Aber er war auch sehr schick und ich trug ihn mit Stolz.

@Edward Miller

Es hatte mich wirklich gewundert, dass man geade uns zwei Chaoten hatte diesen Fall übernehmen lassen. Ja wir schon eine ganze Weile Auroren und waren auch ziemlich gut in dem was wir taten, aber das man Nikaj und mich auf eine Herde Schüler und ohnehin schon gestresste Lehrer los ließ wunderte mich. Zum das Ministerium sicher wusste was wir so in unserer Freizeit trieben, ich war mir fast sicher gewesen, dass sie jeden unserer Schritte überwachten. Trotzdem schienen sie uns genug zu vertrauen. Wir hatten also unsere Sachen gepackt, ich hatte die Ersatzschlüssel meiner Wohnung bei meiner Nachbarin Mrs. Stone gelassen, damit sie Dino rauslassen konnte und waren nun wirklich wieder im Hogwartsexpress.
Irgendwie war es komisch wieder in dem alten Zug zu sitzen. Ich erinnerte mich noch gut daran, wie Nikaj und ich damals Jahr für Jahr in das Schloss gefahren waren. Gemeinsam mit unseren Freunden und immer in Erwartung eines noch besseren Jahres. Ja wir hatten eine gute Zeit hier gehabt und auch wenn wir uns wirklich angestrengt hatten gute Noten zu bekommen, hatten wir nie zu wenig Zeit gehabt um den Lehrern gehörig Ärger zu machen. Wir hatten so viele Regeln gebrochen, dass ich sie nicht hatte zählen können. Wenn die Lehrer nun hörten welche zwei Auroren kamen um ihre Schule zu retten, vermutlich würden sie hinten rüber fallen und beten, dass wir vernünftiger geworden waren. Doch da hatten sie leider Pech. Nikaj und ich waren nach wie vor ein Chaosduo.
Ich hing tief in den Akten während Nikaj immer noch litt. "Man du verträgst echt einfach gar nichts mehr.", antwortete ich ohne meine Augen von dem Papier abzuwenden. Ich las noch einmal ganz genau all die Dinge, die passiert waren. Es war schon eigenartig. Und vorallem sah es danach aus, als könnten wir hier mit bloßer Zauberei nicht auskommen. Ich nahm einen Schluck Tee und legte dann die Akten beiseite. "Ob sie wohl mittlerweile ein paar heiße, junge Lehrerin haben?", fragte ich und hob schelmisch die Braue. Was brachte es mir den Helden zu spielen, wenn keine Dame anwesend war, die sich darüber freuen konnte?

@Nikolaj Bjornson

Ich hob meine rechte Hand und zeigte Ed meinen Mittelfinger: „Du kannst mich mal. Ich vertrage sehr wohl viel. Ich bin im Gegensatz zu dir einfach nur in der Lage zu trinken und zu flirten.“
Ich senkte meine Hand wieder und griff nach meinem Kaffee. Edward hatte wirklich jedes Klischee bedient, welches ein Engländer nur bedienen konnte. Statt einem Kaffee, so wie ich ihn trank, hatte Edward sich für einen Tee entschieden. Wer trank heutzutage denn noch Tee? Schweden, wie ich, taten das auf jeden Fall nicht. Doch ich verkniff mir einen Kommentar, weil ich mir dann wieder Flachwitze über Ikea anhören musste. Es war wirklich immer das gleiche zwischen uns.
Doch, als Edward ganz ernst einen Schluck nahm, brach ich in schallendes Gelächter aus. Automatisch rutschte meine Hand zu meiner linken Brust hoch, so wie immer, wenn ich etwas lustig fand. Es gab mir einfach den Rest Edward dort so sitzen zu sehen. Ich wischte mir die Tränen aus den Augenwinkeln weg und beruhigte mich wieder: „Na, schmeckt dein Tee?“
Ich versuchte wieder ernst zu gucken und mich darauf zu konzentrieren, dass wir einen sehr ernsten Fall behandelten bei denen Menschenleben auf dem Spiel standen. Aber irgendwie konnte ich nicht ernst bleiben. Ich verkniff mir mein Grinsen. Doch bei seiner Aussage über heiße jungere Lehrerinnen begann ich wieder zu lachen.
„Miller!“, brachte ich prustend hervor, „Du Arsch bist zu witzig.“

@Edward Miller

Ich zog nur die Augenbraue auf seinen bissigen Kommentar hoch. "Wer hatte den Rührei und Sex und wer ist in einer Lagerhalle wach geworden?", fragte ich und konzentrierte mich wieder auf das Lesen. Ja bei diesem Fall ging es wirklich um etwas. Um Menschenleben. Eigentlich ging es das bei jedem unserer Fälle, mit schwarzer Magie war nicht zu spaßen, doch wussten wir in den anderen Fällen was wir tun mussten. Schwarze Magier bespizteln, sich mit ihnen duellieren. Nichts war leichter als das! Jedenfalls wenn man sich unseren jetzigen Fall ansah. Kinder verschwanden einfach und wenn selbst die Lehrer von Hogwarts mit ihrem geballten Wissen keine Lösung fanden, wie sollten dann zwei Chaoten wie Nikaj und ich eine Lösung finden? Wir würden wohl improvisieren müssen. Aber wenn es etwas gab, das Nikaj und ich mit absouluter Sicherheit waren, dann ehrgeizig und zielstrebig. Jedenfalls was den Job betraff. Da konnten uns die Wenigsten etwas vor machen.
Auf Nikajs Kommentar zu meinem Tee kassierte er nur meinen Mittelfinger. Einen Spruch würde ich ihm an anderer Stelle drücken. Irgendwas mit Ikea, aber das passte gerade nicht und so beschränkte ich mich auf die Geste um nur noch tiefer in meine Akten zu versinken, bevor mir der Gedanke mit den Lehrerinnen kam. Damals hatte es keine hübschen Damen auf dem Lehrstuhl gegeben und für die Schülerinnen war ich mittlerweile zu alt. Zu Schade eigentlich. Ich würde also den Helden spielen und mal nicht die Frau bekommen. Naja vielleicht konnte man sich mit der Geschichte später in einer Bar eine Frau abschleppen. Ein bisschen Ausschmücken und schon würden sie mir wieder zu Füße liegen. Ja das war meine übliche Masche.
Das Nikaj allerdings meinen Gedanken so lustig fand, überraschte mich. Er gab mir damit allerdings die Steilvorlage für einen Spruch. "Einer von uns muss es ja sein. Und da Ikea keinen Humor zum Zusammenbauen verkauft... Oder tun sies doch? Humoronson? Solltest du dir mal gönnen mein Lieber.". Ich legte die Akten beiseite. "Meinste du wir kriegen da irgendetwas gebacken? Ich meine... Die Lehrer von Hogwarts sind doch schlau und wir sind eher... Naja nicht so schlau wie die jedenfalls.". Ich zweifelte selten an mir oder meinen Fähigkeiten. In dieser Sache aber schon ein wenig. Bei Nikaj konnte ich das ehrlich sagen. Er würde mir nie einen Strick daraus drehen.

@Nikolaj Bjornson

Ich wurde wieder ernst und zuckte die Schultern: „Ich hatte sehr wohl auch Sex und bin danach in einer Lagerhalle wach geworden.“, verteidigte ich mich. Es war wirklich so gewesen. Ich erinnerte mich noch daran, dass ich mit einer wirklich hübschen Blondine von der Party verschwunden war. Sie kam auf die glorreiche Idee in eine Lagerhalle zu gehen und mir war es auf meinem Alkohollevel recht gewesen. Ich hatte keine Ahnung mehr, warum wir nicht zu ihr gegangen waren. Ich hatte die eiserne Regel niemals einen One Night Stand mit nach Hause zu nehmen. Dabei brachte man sich meistens nur Schwierigkeiten mit.
Ich begann wieder zu lachen, als er einen Witz über Ikea riss. Ich schüttelte lachend den Kopf: „Ich sollte mich mal darüber informieren. Dann kann ich dir gleich so eine hübsche Teekanne mitbringen.“
Ich grinste ihn an und wurde dann wieder ernst. Ich konnte meinem besten Freund ansehen, dass ihn etwas belastete. Ich beugte mich vor und griff nach seiner Schulter, um diese leicht zu drücken. Ich hatte mir bereits auch Gedanken darüber gemacht. Edward und ich waren nicht dumm aber im Vergleich zu den Lehrern an der Schule waren wir doch unterklassifiziert. Auch, wenn Edward und ich beide extrem gute Lehrer der Verteidigung gegen die dunklen Künste abgeben würden. Schließlich waren wir nicht ohne Grund Auroren geworden.
„Ja, aber die Lehrer sind nun mal nicht vom Ministerium ausgebildet worden.“, erwiderte ich ruhig und nahm meine Hand von seiner Schulter, „Wir sind gut. Keiner funktioniert so gut zusammen wie wir beide und das weißt du auch. Unterschätze uns nicht. Wir werden das hinbekommen.“
Ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.

@Edward Miller

Ich lachte über seinen Witz mit der Teekanne. "Ja bitte. Ich hätte aber gerne eine aus echtem Porzellan und nicht aus Schwedenplastik.", gab ich zurück. Die Macke mit dem Tee hatte ich schon seit ich denken konnte. Ich hatte immer Tee getrunken. Vorzugsweise Roiboos oder Früchtetee. Kaffe dagegen hatte ich nie etwas abgewinnen können. Und auch wenn ich kein Britte war, sonder Waliser, das hatte ich mir bei ihnen abgeguckt. Und ich trank regelmäßig meine Tasse Tee. Es beruhigte nicht nur, sondern weckte auch. Wer brauchte da schon Kaffee?
Nachdenklich sah ich Nikaj an, als er meine Schulter packte und mir versicherte, dass wir es schaffen würde. Ja wir zwei waren ein eingespieltes Team. Wir kannten uns besser als die meisten Leute einander jemals kennen würden und wir konnten eine Menge, aber meine Zweifel hegte ich trotzdem. "Ja ich weiß. Wir sind verdammt gut in unserem Job. Aber die setzten echt Hoffnungen in uns.", sagte ich. Dieses Mal war es wirklich ein Auftrag, der uns den Kopf kosten könnte. Wir konnten nicht wie sonst so locker daran gehen. Sonst waren wireher die ruhigen Typen, die sich andauernd einen Spaß gönnten, das würde dieses Mal wohl eher im Hintergrund stehen. Es ging um Menschen, um Leben, um Kinder.
"Ich bin wirklich mal gespannt.", sagte ich und legte die Akten endgültig beiseite. Ich hatte sie zig mal gelesen. Wenn es um meinen Job ging, war ich wirklich ehrgeizig, Nikaj ebenso. Wir hatten diesen Job nicht bekommen, weil wir Faulpelze waren. Wir hatten hart dafür gearbeitet und wir wollten diesen Job um jeden Preis behalten. Da müssten wir dieses Mal wirklich Gas geben. Vielleicht war es auch ein Test unserer Chefs, die sehen wollten ob wir nur durch Gück unsere Fälle lösten, oder ob wir wirklich etwas drauf hatten. Aber wir würden es ihnen beweißen. Wir würden alles tun, was wir konnten um auch dieses Mysterium aufzuklären.

@Nikolaj Bjornson

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